Bandwurm beim Hund – Risiko, Symptome, Behandlung

Hierzulande leiden Hunde deutlich häufiger unter Spulwürmern als unter Bandwürmern. Hin und wieder kommt es jedoch auch zu einem Bandwurmbefall bei Hunden. Dann ist eine klare Diagnose und eine zielgerichtete Behandlung gefragt.

Sind Bandwürmer für Hunde gefährlich?

Bandwürmer leben im Enddarm ihres Wirtes, also unseres Vierbeiners. Dort fressen sie die Nährstoffe, die der Hund eigentlich für sich selbst benötigt. Bei ausbleibender Behandlung können sie sich unkontrolliert im Darm des Hundes vermehren.

Je schwerer der Befall ist, desto mehr Nährstoffe fehlen deinem Vierbeiner. Das kann im schlimmsten Fall langfristig zu ernsthaften Folgen und bleibenden Schäden führen.

Bandwurm Hund Symptome

Symptome eines Bandwurmes beim Hund können vielfältig sein und genauso auch durch andere Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes ausgelöst werden. Auch eine sogenannte stumme Infektion, die völlig symptomfrei verläuft, ist nicht selten. Regelmäßige Wurmkuren schützen deinen Hund am besten vor einem unerkannten Bandwurmbefall.

Einen individuell auf deinen Hund zugeschnittenen Entwurmungsplan erstellt du am besten in Absprache mit einem Tierarzt. 

Diese Symptome deuten auf eine Bandwurminfektion hin:

  • Juckreiz im Bereich des Anus
  • Appetits- und/oder Gewichtsverlust
  • Stumpfes Fell als Anzeichen von Nährstoffmangel
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Bei fortgeschrittenem Befall ein stark aufgeblähter Bauch

Das offensichtlichste Symptom für einen Bandwurmbefall beim Hund ist ein ausgeprägter Juckreiz. Dein Hund setzt sich breitbeinig auf den Boden und rutscht hin und her? Tierärzte bezeichnen dieses Verhalten als Schlittenfahren, ein typisches Anzeichen für starken Juckreiz in der Körperregion.

Allerdings können auch andere Erkrankungen zu Juckreiz in der Afterregion führen.

Woran erkennt man einen Bandwurm?

Die Parasiten werden 10–70 cm lang und erinnern in ihrer längsten Form etwas an flache Spaghetti. Bandwürmer bestehen aus mehreren Gliedern.

Diese Bandwurmglieder werden ausgeschieden und sind verantwortlich für das Auftreten des Juckreizes. Du kannst sie bei einem Befall deines Hundes als reiskornähnliche bewegliche Punkte im Kot sehen.

Allerdings sind Bandwurmglieder für Ungeübte nicht immer so leicht zu erkennen und müssen auch nicht zu jeder Phase der Erkrankung im Kot zu finden sein. Du hast den Verdacht, dass dein Hund einen Bandwurm hat? Dann heißt es: Ab zum Tierarzt. Nur er kann eine gesicherte Diagnose stellen.

Bandwurm: Diagnose – So geht’s

Ein gut vorbereiteter Tierarztbesuch erleichtert eine schnelle Diagnose. Sammle dazu an zwei bis drei aufeinander folgenden Tagen jeweils eine Kotprobe von deinem Hund. Insgesamt sollten ca. fünf bis zehn Gramm Kot zusammenkommen, also reicht eine kleine Menge bereits aus. Bewahre die Probe in einem sauberen und luftdicht verschlossenen Gefäß auf und bringe sie mit zum Tierarzt.

So kann der Arzt den Kot direkt vor Ort unter dem Mikroskop auf Bandwürmer oder andere Parasiten prüfen. Im Zweifelsfall wird er die Probe ins Labor schicken, damit du Gewissheit über den Gesundheitszustand deines Hundes erhältst.

Bandwurm – Infektionsrisiko einschätzen

Um einzuschätzen, ob dein Hund unter einem Bandwurmbefall leiden könnte, ist es auch hilfreich zu wissen, wie der Wurm eigentlich in den Hund kommt.

Das Infektionsrisiko variiert je nach Bandwurmart und Region.

Hunde infizieren sich meistens oral mit Parasiten wie dem Bandwurm. Während der Gurkenkernbandwurm über das Verschlucken infizierter Flöhe übertragen wird, kommt der Fuchsbandwurm mit dem Fressen von Mäusen oder anderen Nagetieren in den Hund. Der Hundebandwurm tritt vor allem auf, wenn dein Hund im Mittelmeerraum mit Tieren wie Schafen oder Rindern in Kontakt ist.

Das Risiko, sich mit Bandwürmern zu infizieren, kann also je nach Lebensweise, Verhalten und Umgebung stark variieren.

Welche Bandwürmer gibt es bei Hunden?

 Zu den 3 wichtigsten Bandwurmarten beim Hund haben wir noch ein paar Informationen für dich zusammengestellt:

Gurkenkernbandwurm

Der Gurkenkernbandwurm ist 2- 3 Millimeter breit und 7-10 Millimeter lang und in Deutschland der häufigste Bandwurm bei Hunden. Er wird über Parasiten wie Flöhe oder Läuse übertragen. Dein Hund steckt sich an, indem er beim Putzen oder Nagen versehentlich einen infizierten Floh aufnimmt, so können die Larven des Bandwurms dann den Darm besiedeln. Sehr selten kann es auch zu einer Übertragung auf den Menschen kommen, insbesondere in Haushalten mit Kindern ist also Vorsicht geboten.

Da Flöhe der Hauptüberträger sind, senkt eine konsequente Flohprophylaxe das Risiko, einen Gurkenkernbandwurm zu bekommen deutlich.

Fuchsbandwurm

Der Fuchsbandwurm tritt bei Hunden deutlich seltener auf. Mit 1,2-4,5 mm Breite und einer Länge von nur 2,5-6 mm ist er der kleinste Vertreter der Bandwürmer.

Der eigentliche Wirt des Fuchsbandwurms ist der Rotfuchs. Hunde stecken sich meistens über das Fressen von Feldmäusen und anderen kleinen Nagetieren an. Gefährdet ist dein Hund also hauptsächlich, wenn er regelmäßig unbeaufsichtigt draußen herumläuft und gerne (und erfolgreich) Kleintiere fängt oder eine Vorliebe für Aas hat.

Sollte es zu einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm sowie auch dem weiter unten aufgeführten Hundebandwurm kommen, besteht in Deutschland eine sogenannte Meldepflicht – denn es kann infolge einer Infektion bei Mensch und Tier zu schweren, möglicherweise lebensbedrohlichen Erkrankungen mit Schädigung der Leber, der Lunge und des Herzens kommen. 

Hundebandwurm

Der Hundebandwurm ist in Deutschland kaum noch verbreitet. In Europa existiert er vor allem im Mittelmeerraum und tritt häufig in Verbindung mit der Haltung von Tieren wie Schafen oder Rindern auf.

Der Wurm kann im Darm des Hundes heranwachsen und sich dort vermehren und schließlich über den Kot andere Tiere infizieren. Vorbeugend sollte das Fressen von rohem Fleisch, Innereien oder Schlachtabfällen vermieden werden.

Auch hier besteht, wie bereits erwähnt, eine Meldepflicht und eine Übertragung auf den Menschen mit potentiell ernsten gesundheitlichen Folgen ist möglich.

Bandwurm – Übertragung auf den Menschen möglich?

Grundsätzlich ist eine Übertragung von Bandwürmern vom Hund auf den Menschen möglich. Dies passiert meistens oral. Wenn du ein infiziertes Tier im Gesäßbereich gestreichelt hast, oder mit Kot in Berührung gekommen bist und vergisst, dir vor dem nächsten Griff ins Gesicht oder vor dem Essen die Hände zu waschen, kannst du dich mit dem Bandwurm deines Hundes anstecken. Auch wenn dein Hund dir nach dem Putzen der genannten Regionen über das Gesicht schleckt, könnte es zu einer Ansteckung kommen.

Unter Einhaltung der normalen Hygienemaßnahmen – sprich regelmäßiges Händewaschen nach dem Streicheln und vor dem Essen – ist eine Ansteckung aber unwahrscheinlich.

Das Risiko dich beim Sammeln von Pilzen oder Waldbeeren über eine Verunreinigung mit Fuchskot oder herumliegende Bandwurmeier mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, ist deutlich höher als bei Kontakt mit deinem Hund.

Insgesamt stecken sich gesunde Menschen mit einem funktionierenden Immunsystem selten mit Bandwürmern an. Vorsicht ist geboten, wenn Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Kinder mit dir und deinem Hund zusammenleben. Vor allem, wenn dein Vierbeiner häufiger unbeaufsichtigt Auslauf hat, solltest du dann darüber nachdenken, regelmäßig – das kann gegebenenfalls sogar monatlich ratsam sein – zu entwurmen.

Um deinen Hund vor Bandwürmern und anderen Würmern zu schützen, erstelle am besten in Absprache mit deinem Tierarzt einen individuellen Entwurmungsplan, der speziell auf deinen Liebling zugeschnitten ist.

So wird eine Bandwurminfektion beim Hund behandelt

Bandwürmer und andere Würmer bei Hunden behandelst du am effektivsten mit regelmäßigen Wurmkuren. Wie oft eine Entwurmung deines Hundes sinnvoll ist, hängt von seinen und deinen Lebensumständen ab.

Die Empfehlungen für einen Entwurmungszyklus reichen bei Hunden von drei bis fünf Wurmkuren jährlich bis hin zur monatlichen Entwurmung. Wie auch bei der Entwurmung von Katzen solltest du den Rhythmus in Absprache mit deinem Tierarzt individuell für deinen Hund festlegen.

Beachte: Entwurmungspräparate für den Hund töten im Moment der Verabreichung alle existierenden ausgewachsenen Würmer sowie ihre Entwicklungsstadien ab. Die Wurmkur verbleibt ca. 24–48 Stunden im Körper deines Hundes. Darüber hinaus hat sie keinen prophylaktischen Effekt.

Bandwurm Hund: Vorsorge besser als Nachsorge

Am effektivsten schützt du dich und deinen Hund mit regelmäßigen Wurmkuren vor Bandwürmern. Darüber hinaus kannst du den Kontakt mit infizierten Überträgern so gut es geht vermeiden. Dazu gehört eine regelmäßige Flohprophylaxe ebenso, wie darauf zu achten, dass dein Hund beim Spaziergang keine Nagetiere oder Aas frisst.